Ob ein Urlaub auf Hawaii, ein mehrmonatiger Englischkurs an einer Sprachschule in New York City oder eine Reise mit dem Backpack entlang der legendären Wild West Coast: Ganz gleich aus welchem Grund die Wege einen in die USA – ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten – führen: nicht nur das passende Visum ist Pflicht für die Einreise in die Vereinigten Staaten. Auch eine Auslandskrankenversicherung ist ein Muss für eine jede Reise. Ob man sich nun für eine Woche, ein Monat oder gar ein Jahr in den USA aufhält: ein ausreichender Versicherungsschutz darf während dieser Zeit keineswegs ausbleiben. Auch ein umfangreicher Gesundheitsscheck sollte weit oben auf der Vorbereitungsliste der bevorstehenden Reise stehen.

Aber warum benötige ich eigentlich eine zusätzliche Krankenversicherung für meine Zeit im Ausland? Ist mein jetziger Schutz nicht ausreichend? Und auf welche Bedingungen muss ich besonders achten?

Warum benötige ich eine zusätzliche Versicherung?

Wofür soll eine zusätzliche Krankenversicherung denn gut sein, wenn ich schon in meinem Heimatland gesetzlich/privat versichert bin? Tja, zuerst einmal kommt man um eine Auslandskrankenversicherung gar nicht herum, da sie obligatorisch ist und somit…

1. …ein Muss für jede Einreise.

Wer in den USA Urlaub machen möchte, benötigt nicht nur ein passendes Visum für die Einreise. Auch eine Auslandskrankenversicherung ist eine unerlässliche Bedingung. Und das ist auch gut denn, denn ansonsten würde das persönliche Reisebudget aufgrund der hohen Kosten für medizinische Eingriffe und Medikamente im Falle eines Unfalls ganz schnell schrumpfen. Grundsätzlich kann man bei Abschluss einer Krankenversicherung immer auswählen, ob man einen Tarif mit oder ohne USA/Kanada buchen möchte. Ein weiterer Grund ist der, dass…

2. ….deutsche Krankenkassen in den USA nicht greifen.

Der Krankenversicherungsschutz ist während der Zeit in den USA nicht weniger wichtig als Zuhause: Da die deutsche Krankenversicherung nicht für Krankenhausaufenthalte oder Arztbesuche in den USA aufkommt, benötigt man für seinen Auslandsaufenthalt eine zusätzliche Versicherung, die einem im Krankheitsfall absichert. Dies ist vor allem bei einem so immens teuren Gesundheitssystem wie das in den Vereinigten Staaten wichtig.

Deshalb ist eine (Langzeit)-Krankenversicherung so wichtig: sie kommen im Falle einer Erkrankung für die anfallenden Kosten auf und gewährleisten…

3. …Schutz vor finanziellen Schwierigkeiten.

Eine zusätzliche Krankenversicherung bedeutet im ersten Moment einmal nur zusätzlich anfallende Kosten, die auf die ohnehin schon hohen Reisekosten noch oben draufkommen. Bei einem Unfall oder einer Erkrankung wird sich das Geld für einen Versicherungsschutz aber sicherlich als eine sehr gute Investition entfalten.

Denn wenn man sich erst einmal in einer medizinischen Notfallsituation befindet und keine internationale Krankenversicherung abgeschlossen hat, wird man merken, wie tief man für Rettung und Behandlung wirklich in die eigene Tasche greifen muss. Die medizinischen Kosten übersteigen nämlich nicht gerade selten die Kosten, die man in Deutschland für die gleichen Leistungen zahlen würde.

Wer regelmäßig auf Medikamente angewiesen ist, sollte sich darüber informieren, wie man diese in den USA erhält und wie hoch sie zu Buche schlagen. Vor Augen halten sollte man sich auch…..

4. … das erhöhte Risiko an Erkrankungen.

Weitaus schneller als so manch einer denkt, kann es bei all den Aktivitäten und Abenteuern, die während eines Auslandsaufenthalts vor einem liegen, zu einem Unfall kommen. Ob beim Segeln, Klettern, Quad-fahren oder Tauchen – oft setzt man sich im Urlaub ungewohnten und gefährlichen Situationen aus, die schnell mit einem gebrochenen Bein oder einer tiefen Wunde enden können.

Acht geben sollte man auch auf unbekannte Pflanzen und Tiere, auf deren (Gift)-Stoffe unser Körper stark reagieren kann sowie auf eine intensive UV-Ausstrahlung in den südlichen Regionen der USA.

Worauf ist zu achten?

Der Abschluss einer Krankenversicherung erfolgt nicht willkürlich von einer Sekunde auf die nächste, denn zwischen den ganzen verschiedenen Anbietern, Spezialtarifen und Kombipaketen muss man sich erst einmal zurecht finden. Ein paar Tipps, wie man beim Abschluss einer Krankenversicherung für die USA vorgehen sollte und worauf zu achten ist, haben wir deshalb im Folgenden zusammengestellt.

  • Informieren Sie sich darüber, welchen Krankenversicherungsschutz Sie speziell für Ihre Art von Aufenthalt in den USA benötigen und welchen Nachweis Sie bei Ihrer Einreise erbringen müssen. Man sollte nicht einfach die erstbeste Versicherung abschließen, die einem ins Auge sticht, sondern bei der derzeitigen Krankenkasse in Erfahrung bringen, welche Zusatzversicherung man zusätzlich zu seinem jetzigen Schutz benötigt.
  • Viele Versicherer bieten Versicherungen an, die auf spezielle Auslandsaufenthalte zugeschnitten sind. So gibt es beispielsweise Tarife speziell für Urlauber, Geschäftsreisende Studenten, Praktikanten, Sprachschüler oder Work-And Travel Reisende, bei denen zum Teil Familienmitglieder oder mitreisende Begleitpersonen mitversichert werden können. Für Studenten und Praktikanten lohnt es sich oftmals, ein Kombipaket zu abzuschließen, in welchem neben einer Krankenversicherung auch eine Haft- und Unfallversicherung für den Aufenthalt in den USA enthalten ist.
  • Stichwort: Versicherungen vergleichen! Da sich nicht nur die anfallenden Kosten, sondern auch das Leistungsniveaus unter den einzelnen Tarifen teilweise erheblich unterscheidet, sollte man unbedingt vor Abschluss einer Versicherung alle für sich passenden Optionen anhand von Laufzeit, Beitragszahlungen und anfallendem Selbstbehalt vergleichen. Standardleistungen, die in jeder Versicherung enthalten sein sollten, sind stationäre und ambulante Behandlungen, Arztbesuche, ärztlich verordnete Arzneimittel sowie der medizinisch notwendige Rücktransport. Hinsichtlich weiterer Leistungen wie Zahnbehandlungen, freier Arzt- und Krankenhausauswahl sowie dem medizinisch sinnvollen Rücktransport ins Heimatland können die Leistungen einzelner Versicherer differieren. Wer durch seine jetzige Versicherung auch in den USA größtenteils abgedeckt ist, sollte sich über einzelne Zusatzangebote, wie dem Unfalltod oder dem Transport zu einem besseren Krankenhaus informieren.
  • Wenn man eine für sich richtige Versicherungspolice gefunden hat, sollte man diese je nach Laufzeit, Höhe des Beitrages, Zeitpunkt der Beitragszahlung und Leistungsumfang überprüfen. Zudem sollten die Bedingungen zu Vorerkrankungen und die Gültigkeit der Versicherung in anderen Ländern abgecheckt werden, sofern die Reise nach dem Aufenthalt in den USA noch weitergeht. Dies könnte vor allem für Work&Travel-Teilnehmer wichtig sein.

Wie sieht das amerikanische Gesundheitssystem aus?

Amerika bietet zwar in vielen Fällen eine überaus gute medizinische Versorgung, allerdings ist das amerikanische Gesundheitssystem weltweit das teuerste und ist trotzdem noch lange nicht lückenfrei. 2014 trat jedoch eine Versicherungspflicht für alle Amerikaner in Kraft. Ein Großteil der Einwohner macht vom privaten Krankenversicherungsschutz Gebrauch; wer sich dies nicht leisten kann, bekommt einen Zuschuss vom Staat, mit welchem er seine Versicherung zahlen kann. Viele Arbeitnehmer lassen sich zudem über ihren Arbeitgeber mitversichern.

Krankenhäuser und Ärzte sind allerdings oftmals nicht an vorab festgelegte Kostensätze gebunden sind, was dazu führt, dass viele Behandlungen individuell berechnet werden.

Daraus lässt sich schließen, dass Kosten für Arztbesuche, Behandlungen und auch Medikamente oft in die Höhe schießen.

Was kostet mich einen Arztbesuch in den USA?

Wer neben Kosten für Flug, Unterkunft, Verpflegung und Freizeitaktivitäten in den USA noch einem Arzt einen Besuch abstatten muss, wird merken: Dies ist keine günstige Angelegenheit.

Ganz im Gegenteil: aufgrund des teuren Gesundheitssystems sind die Kosten für einen Arztbesuch, eine Behandlung oder auch Medikamente bis zu 8 x so hoch wie in Deutschland und Ob es sich nun um eine gebrochene Hand oder eine simple Migräne handelt – die Kosten keineswegs zu vergleichen mit den Kosten für medizinische Vorsorge, die wir in Deutschland gewohnt sind. Für eine stationäre Aufnahmeuntersuchung muss man sogar mit ca. 1.500,– $ rechnen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, eine Krankenversicherung auszuwählen, die auf die persönliche Situation zugeschnitten ist, sodass man während seines Wanderurlaubs, seines Auslandssemesters oder seiner Geschäftsreise einen umfangreichen Versicherungsschutz gewährleistet bekommt und keine zusätzlichen Kosten auf einen zukommen.

Tipps: Vorsorgemaßnahmen

  • Gesundheitscheck: Wer einen längeren Aufenthalt in den USA plant und dort beispielsweise ein Praktikum oder ein Auslandssemester absolviert, sollte seinem Hausarzt unbedingt einen Besuch abstatten, bevor er sich auf die große Reise macht. Eine ärztliche Untersuchung und einer genereller Gesundheitscheck sind hilfreich, um vorab festzustellen, dass einem nichts fehlt und um einen teuren Arztbesuch in den Staaten zu umgehen.
  • Impfungen: Für jedes Land gibt es bestimmte Impfvorschriften und auch in den USA gibt es tropische Regionen, giftige und exotische Tiere sowie verschmutztes Wasser, das gesundheitsgefährdende Bakterien übertragen kann. Wer sich vor seiner Reise über mögliche Infektionskrankheiten und Präventionsmaßnahmen informieren möchte, kann dies in einem Forschungsinstitut für Tropenmedizin tun. Auch an das Ausländische Amt kann man sich bezüglich Vorschriften zu Impfungen und medizinischen Vorsorge werden.
  • Spezielle Einreisevorschriften: Das Auswärtige Amt bietet einem ebenfalls Informationen zu bestimmten Einreisebestimmungen für die USA. Vor allem Austauschstudenten sollten sich bei ihren Universitäten informieren, ob spezielle medizinische Vorsorgemaßnahmen verlangt werden.

Auswandern in die USA: wie versichere ich mich?

Wenn man in den Vereinigten Staaten nicht nur ein paar Wochen Urlaub machen, sondern hier einen neuen Lebensabschnitt beginnen möchten, bietet es sich an, eine amerikanische Krankenversicherung abschließen. Auswanderer, die nur über einen kurzen Zeitraum in den USA wohnen werden, können bei ihrer deutschen Krankenkasse versichert bleiben und für die Zeit in den USA eine zusätzliche Auslandspolice abschließen.

Wer allerdings dauerhaft in den USA wohnen wird, kann sich bestenfalls über seinen Arbeitgeber versichern lassen. Diese Gruppenversicherung wird dann gemeinsam von Arbeitnehmer und –Geber getragen und auch die Familie des Arbeitnehmers wird über diesen Weg mitversichert.

Auswanderer, die sich nicht über das Angestelltenverhältnis versichern lassen möchten, können eine private Versicherung abschließen. Hierbei sollte man sich aber im Voraus eingehend über die verschiedenen Tarife informieren, da es für die verschiedenen Leistungen oft unterschiedliche Deckungen und Zuzahlungen gibt. Die zahnärztliche Vorsorge ist bei vielen Krankenkassen nicht inbegriffen.