Die Einreise in die USA ist auf verschiedene Weisen möglich. Je nach Umständen wird ein Visum benötigt, etwa wenn in den Vereinigten Staaten gearbeitet werden soll oder ein längerer Aufenthalt angestrebt wird. Für touristische Zwecke genügt die Einreise mit dem ESTA-Formular, das vor der Ankunft in den USA online beantragt und dann im besten Fall bewilligt wird.

Sowohl mit einem Visum als auch mit der ESTA-Bewilligung müssen Reisende in den USA aber dennoch die Einreiseprozedur durchlaufen und erst der zuständige Grenzbeamte entscheidet final über die Einreise. Das gesamte Vorgehen kann lange dauern und verzögert die Zeit bis zur Ankunft am Zielort meist deutlich.

Mit Global Entry kommen deutsche Staatsbürger schneller ans Ziel

Um die Einreise in die USA zu beschleunigen gibt es die Möglichkeit am CBP Global Entry Programm teilzunehmen. Die Zoll- und Grenzschutzbehörden der Vereinigten Staaten haben dieses Programm ins Leben gerufen, um die Einreise in die USA zu vereinfachen.

Im April 2018 gab es weltweit schon über 5,1 Mio. Nutzer des Global Entry Programms. Auch deutsche Staatsbürger können sich für das Programm anmelden und müssen dann verschiedene Schritte durchlaufen.

Wichtig: Das Global Entry Programm ersetzt kein Visum und auch nicht den ESTA-Antrag. Die Einreisegenehmigung muss trotzdem beantragt werden. Lediglich der Einreiseprozess am Flughafen geht auf diese Weise schneller.

So funktioniert die Registrierung für das Global Entry Programm

Deutsche, die Interesse an einer Anmeldung für das Global Entry Programm haben, müssen sich zunächst bei der Bundespolizei registrieren. Wichtig dafür ist das Vorliegen eines gültigen und biometrischen Reisepasses.

An den internationalen Flughäfen in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf und München gibt es dafür entsprechende Registrierungspunkte und wer Interesse an dem Global Entry Programm hat, kann sich einfach dort anmelden. Die Daten werden dann durch die Bundespolizei an den US-amerikanischen Grenzschutz übermittelt und erst nach der Freigabe dieser, kann der nächste Schritt gemacht werden.

Auf der Seite https://ttp.cbp.dhs.gov/ müssen Bewerber anschließend einen Account kreieren und das Antragsformular gewissenhaft ausfüllen. Über dieses Antragsformular findet eine Hintergrundüberprüfung des Bewerbers statt, der viele Informationen über sich preisgeben muss.

Wird die Bewerbung abgeschickt, ist eine Gebühr von 100 US-Dollar fällig, die nur per Kreditkarte entrichtet werden kann. Diese Gebühr ist nicht erstattungsfähig und selbst wenn die Bewerbung abgelehnt wird, gibt es das Geld nicht zurück. Nach Absenden des Antrags dauert die Bearbeitung durch die Zoll- und Grenzschutzbehörden der USA in der Regel vier bis sechs Wochen.

Bewerber müssen bei einem persönlichen Interviewtermin vorsprechen

Wird der Antrag vorläufig bewilligt, wird der Bewerber im Anschluss zu einem Interview eingeladen. Dieses findet in der Regel an einem der großen Flughäfen in den USA statt, wo der Bewerber dann zu erscheinen hat. Der Termin kann flexibel gelegt werden und auch spontan wahrgenommen werden, wenn er in die Öffnungszeiten eines der Zoll- und Grenzschutzbüros an den großen Flughäfen in den USA fällt.

Üblicherweise gibt es an einigen Tagen im Jahr auch Termine in Europa und sogar in Deutschland, wo die US-amerikanische Botschaft oder die Konsulate diese Interviewtermine anbieten. Bewerbern erleichtert diese Option den Zugang zum Interview, da sie dafür nicht extra in die USA fliegen müssen.

  • In der Regel gibt es im Frankfurter Konsulat und in der Botschaft in Berlin einige wenige Termine im Jahr.
  • Auch der Flughafen in München hat schon Interviewtermine für Global Entry-Bewerber angeboten.

Was passiert während des Interviews?

Der Bewerber muss während des persönlichen Interviewtermins seine Fingerabdrücke abgeben und ein Foto erstellen lassen. Zudem muss er den Beamten in der Regel noch Rede und Antwort stehen. Die Fragen drehen sich um seine Beweggründe für das Global Entry-Programm und wie es um seine persönliche oder berufliche Situation bestellt ist. Nur wenn die Zoll- und Grenzschutzbehörden der USA sichergehen können, dass vom Bewerber kein Risiko ausgeht, werden sie seinen Antrag bewilligen.

Eventuelle Risiken könnten folgende sein:

  • Der Bewerber hat vor unerlaubt in den USA zu arbeiten.
  • Der Bewerber plant in den USA ohne Aufenthaltsgenehmigung zu leben.
  • Der Bewerber plant einen terroristischen Anschlag in den USA.

Für wen macht das Global Entry Programm Sinn?

Das CBP Global Entry Programm eignet sich für Reisende, die häufig in die Vereinigten Staaten fliegen. Wer dort Familie hat oder aus beruflichen Gründen häufiger in den USA zu tun hat, sollte sich für das Programm bewerben, da es eine Menge Zeit bei den Einreisen sparen kann. Auch der gesamte Verwaltungsaufwand eines jeden USA-Besuchs wird auf diese Weise minimiert.

Mit dem Global Entry können Reisende fünf Jahre lang ohne zusätzliche Befragung, lange Warteschlagen und extra Kontrollen in die USA einreisen und dies über die Global-Entry-Kiosks ganz leicht selber organisieren. Sie müssen dort nur noch ihre Fingerabdrücke abgeben, ein Foto erstellen lassen und ihren Reisepass scannen. Nach ein paar Fragen für den Zoll ist dann alles geklärt und der Weg in die USA ist frei (außer es gibt etwas zu verzollen, dann muss noch ein Beamter aufgesucht werden).

Tipp: Für sogenannte „Trusted Traveler“ gibt es an einigen größeren Flughäfen in den USA sogar den komfortablen TAS-Pre-Durchgang, mit dem bei der Sicherheitskontrolle zusätzliche Zeit eingespart werden kann.

Kann der Global Entry verlängert werden?

Auch wenn der Global Entry fünf Jahre lang gültig ist, müssen deutsche Teilnehmer nach zwei Jahren noch einmal zur deutschen Bundespolizei und sich dort erneut registrieren. Vier Jahre nach der ersten Ausstellung kann die Global Entry-Mitgliedschaft dann erneuert werden. Dafür müssen im bestehenden Account die persönlichen Angaben aktualisiert werden, der Antrag erneut abgeschickt und die Gebühr von 100 US-Dollar wieder errichtet werden. Ein weiterer Interviewtermin entfällt bei der erneuten Beantragung, wenn sich keine gravierenden Umstände geändert haben und die Bewilligung des neuen Global Entrys kommt per E-Mail.

Können Kinder Programmteilnehmer sein?

Auch Kinder können für das Global Entry Programm angemeldet werden oder sich selber anmelden – der Bewerbungsprozess ist derselbe wie für Erwachsene. Selbst wenn die Eltern kein Mitglied im Programm sind, können Kinder sich dafür bewerben und den Status erlangen. Unter 18 Jahren benötigen sie allerdings die Zustimmung ihres Erziehungsberechtigten, der beim persönlichen Interview auch mit anwesend sein muss.

Diese Gründe könnten für eine Ablehnung des Antrags für das Global Entry Programm sprechen

In einigen Fällen werden die Anträge der Bewerber abgelehnt. Die Ablehnung erfolgt entweder direkt auf die Antragsstellung hin oder im Anschluss an das Interview. Die Gründe dafür können vielfältig sein:

  • Fehlerhafte oder unvollständige Informationen im Antragsformular.
  • Ein Ermittlungsverfahren gegen den Bewerber in der Vergangenheit oder Gegenwart.
  • Vorangegangene Verletzungen von Einwanderungsgesetzen oder Zoll-Vorschriften im Ausland.
  • Der Beamte, der das Interview führt, ist nicht davon überzeugt, dass der Bewerber kein Risiko für die USA birgt.
  • Antrag als Bürger eines Nicht-Mitgliedsstaats des Global Entry Programms.

Welche Staatsbürger können sich überhaupt bewerben?

14 Staaten sind für die Teilnahme an diesem Programm zugelassen. Bürger dieser Länder können sich für das Verfahren bewerben:

  • Deutschland
  • Indien
  • Schweiz
  • Niederlande
  • Taiwan
  • Vereinigtes Königreich
  • Südkorea
  • Kanada
  • Argentinien
  • Kolumbien
  • Panama
  • Singapur
  • Mexiko
  • Vereinigte Staaten

Alle anderen haben keine Chance und müssen sich gar nicht erst für den Global Entry bewerben.